Erinnerungen an Herbert Wimbauer

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Herbert Wimbauer habe ich um 1980 und in den folgenden Jahren nur als Autor seiner typischen Bücher über den Maitreya-Buddha, Boddhisattvas usw gekannt- einen seiner häufigen Vorträge habe ich nie erlebt. Seine Bücher erschienen im Selbstverlag und hatten damals so etwas zum Raunen- eben das, was sie später, bei einiger persönlicher Reife, eher unbekömmlich machte. Später wurde es dann still und stiller um ihn- erst die biografischen Notizen seines Sohnes zeigen auf, dass er im Alter an Demenz litt. Was mir aber auch nicht klar war, ist, was für ein wilder Kerl Wimbauer gewesen ist, ein echter Hippie und Provokateur. Damals war es eben noch möglich, dass solche Querdenker durch die eher spiessige anthroposophische Szene trieben- zwar immer wieder entlassen, mit Gerüchten bedacht und geächtet, aber eben doch vernehmbar:

"Das Internat, oder eines der Internate, in dem Papa war, war auf der Insel mitten im Chiemsee. Wie gesagt, Papa brach die Schule ab, oder flog von der Schule, das weiss ich nicht. Er machte eine Gärtnerlehre, brach auch die ab. Und war dann in England in Camphill oder Summerhill, also einer antiautoritären Jugendsache. Als Gärtner arbeitete Papa bei der Stuttgarter Waldorfschule und verstand sich gut mit den Schülern. Es kam das Gerücht auf, er würde schwarzmagische Dinge treiben und habe Sex mit den Schülerinnen. Da flog er auch dort raus. Dann kam irgendwann, Ende der 60er Jahre, der Tobelhof. Da war ein ziemliches kommen und gehen und wurde wohl auch viel gekifft und man hatte lange Haare. Wenn in der Gegend irgend’was vorgefallen war, dann kam die Polizei in der Regel zuerst zum Tobelhof und guckte dort."

2012 ist Herbert Wimbauer verstorben: "In den letzten Jahren kümmert sich eine gesetzliche Betreuerin um die “irdischen Belange”, er siedelt über in ein Pflegeheim “Casa Reha” in Bad Bevensen, wo er, mit den Sterbesakramenten durch eine Pfarrerin der Christengemeinschaft versehen, am 26. Juni 2012 zwischen 4 und 5 Uhr morgens stirbt."